„Special Poles" aus Beton für belgischen Verteilnetzbetreiber

Die Energiewende ist eine gesamteuropäische Herausforderung, der WIR FÜCHSE uns gerne stellen. Mancherorts ist dafür eine Leistung notwendig, die über das alltägliche Maß hinausgeht. Zum Beispiel beim Freileitungsausbau in Belgien, wo zwischen Hastière und Pondrôme 18 Kilometer neue Hochspannungsleitung dafür sorgen, dass der Strom zum Verbraucher kommt. Der belgische Verteilnetzbetreiber setzt beim Ausbau auf Betonmaste. An neun Standorten mit besonders hohen Anforderungen an die Statik waren für den Abschnitt „Special Poles“ gefragt – sie müssen höhere Lasten wegen einer Winkelführung im Leitungsverlauf tragen und an einer Stelle eine 380 kV-Leitung unterbauen. Ein Anforderungsprofil für unsere statischen Muskelpakete: FUCHS Europoles fertigt als einer von nur wenigen Anbietern europaweit vorgespannte Maste aus Schleuderbeton mit statisch exzellenten Eigenschaften.

Eigene Zertifzierungen

Wenn es um kritische Infrastruktur geht, verlangt ein Auftrag im europäischen Ausland einem Lieferanten meist einiges ab. Technisch detaillierte Ausschreibungstexte auf Französisch und Englisch, eigene Zertifizierungsverfahren für Produkte und Produktionsschritte, kunden- und länderspezifische Schulungen der eigenen Monteure; dazu Qualitätskontrolle und Überwachung von Produktion und Montage – der belgische Energieversorger Elia stellte von der Präqualifizierung bis zur Abnahme hohe Ansprüche an seine Lieferanten.

Projektleiterin Verena Götz schätzt das: „Professionalität gehört bei uns auch bei besonderen Herausforderungen zur LILA DNA – daher sind wir bei solchen Aufträgen immer stolz, wenn alle Schritte von der Produktion über die Vormontage im Werk bis hin zu Lieferung und Montage vom Kunden streng geprüft und dann für sehr gut erachtet werden.“ Daher freut sie sich gemeinsam mit Klaus Dengler, Bereichsleiter für Energie und Verkehr bei FUCHS Europoles, sehr über das Engagement aller beteiligten FÜCHSE.

Neben statischer Exzellenz, Qualität, Normentreue und Preis interessierte die Auftraggeber natürlich der Zeitfaktor. Die findigen Energie-FÜCHSE fertigten eigens eine Stahlkonstruktion an, mit deren Hilfe sie bereits im Werk am liegenden Mast die Töpfe vorinstallieren konnten, die später die Seile tragen werden. So traten die Maste bereits montagefertig per Lkw ihre Reise von Neumarkt in Bayern nach Belgien an – inklusive der zusätzlichen, vom belgischen Freileitungsbetreiber geforderten außenliegenden Erdungsanlage und Steigweg. Und ohne dass vor Ort Zeit für das Verschrauben und Vergießen der Stahlanbauteile verloren gegangen wäre.
FUCHS entwickelt für komplexe technische Anforderungen reproduzierbare Systeme, die sich auf spezielle Anforderungen anpassen lassen – so geschehen hier im belgischen Beispiel. „Diese Differenzierung haben wir nun in den Variantenkatalog unserer Freileitungsmaste eingefügt“, erläutert Dengler.

Acht Portale und ein Tripod

Es hat sich ja auch bestens bewährt: Rund einen Tag Montagezeit brauchten je drei Mann des „Belgien-Montagetrupps“ pro Standort. Dann war ein Portal, bestehend aus zwei Masten zwischen 26 und 32 m, in die Höhe gewachsen, um die Seile über einen Winkel zu führen. Am neunten Standort waren die Maste kürzer (12 m), dafür aber gleich zu dritt: Hier galt es, die neue Mittelspannung unter einer 380 kV-Leitung durchzuführen. Dafür wurden die Schleuderbetontragsysteme mit sage und schreibe jeweils elf Meter langen Stahltraversen zu einem Tripod verbunden. Präzisionsarbeit – hier gibt es keine Toleranz bei Fertigung und Montage.
Der lange Atem des Teams – drei Jahre von der Präqualifizierung bis zur Abnahme – hat sich gelohnt. FUCHS Europoles ist jetzt als zuverlässiger Maste-Lieferant im Nachbarland gelistet und freut sich auf weitere Einsätze (nicht nur) in Belgien.

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