Grundstein für die neue Welt der Masten und Türme

9. Juli 2021: Ein guter Tag für die digitale Infrastruktur in Deutschland. Conrad Fuchs erklärte bei der Grundsteinlegung für das neue Werk von FUCHS Europoles, dass „die neue Welt der Masten und Türme“ unter dem Leitmotiv „Nachhaltigkeit“ steht. Schonender Ressourcenverbrauch sowie ein hohes Maß an Rückgewinnung und Selbstversorgung zeichnen das Konzept aus. Ebenfalls zur Kelle griffen die CEOs der drei großen deutschen Mobilfunk-Anbieter Telekom, Vodafone und Telefonica bzw. deren Tower Companys sowie der bayerische Finanzminister Albert Füracker. Auch die weiteren Gesellschafter der Firmenfamilie FUCHS, Reinhard und Robert Fuchs, packten tatkräftig mit an.

Beton, Stahl und GFK

Mit dem neuen Werk an der Habersmühle am Ortsrand von Neumarkt setzt FUCHS Prozess-Optimierung, Lean Management und ein Höchstmaß an Synergien um. Künftig werden hier Mobilfunkmasten, Flugleitsysteme, Licht- oder Fahnenmasten gebaut. Auf drei parallelen Produktionslinien entstehen Beton-, Stahl- und GFK-Maste. GFK (Glasfaser verstärkter Kunststoff) stellt durch sein geringes Gewicht, die Unempfindlichkeit gegen Korrosion und lange Lebensdauer bei gleichzeitiger hoher passiver Sicherheit (Bruch bei Kollisionen) für viele Anforderungen eine interessante Werkstoff-Alternative dar.

FUCHS Europoles sei der zuverlässige und innovative Partner in Sachen schlüsselfertige Lösungen mit System, so der geschäftsführende Gesellschafter Fuchs. Die Firmenfamilie FUCHS verfüge über eine enorme Wertschöpfungstiefe. Entsprechend sind 5 Monate nach Baubeginn schon deutlich sichtbare Fortschritte zu verzeichnen: Das fünfstöckige Verwaltungsgebäude steht bereits, auch mehrere Hallen wachsen rasant in die Höhe.

Standardisiert und maximal individuell

Standardisierung durch System, dabei maximale Individualisierung: Mass Customization geht nicht nur beim Fahrzeugbau, lautet das Credo von Conrad Fuchs mit Blick auf das FUCHS-Prinzip: Vorteile durch Vorfertigung. Das gilt für FUCHS Systemgebäude ebenso wie für die FUCHS Europoles-Maste.

In der Produktion macht der eigentliche Mast oft nur ein Drittel des Projektumfangs aus. Tiefe Wertschöpfung heißt für FUCHS, durch gebündelte Kompetenz und reibungslose Intralogistik für jeden Kunden ein Komplettpaket zu erschaffen: Mit Stahlanbauten, Leitern, Bühnen, Antennen- und Elektrotechnik. Einsatz- und Variationsmöglichkeiten sind dank spezieller Material-Eigenschaften schier unerschöpflich. Dazu spart Vormontage Zeit, schafft Sicherheit und reduziert Risiken.

2019 hat die Firmenfamilie FUCHS den Masten-Anbieter Europoles in ihr lila Portfolio aufgenommen. Das neue Werksgelände an der B 299, nahe der BAB A3, umfasst elf Hektar.

FUCHS setzt auf Eigentum und sucht Personal

Nachhaltig im Sinne der Unternehmenssicherheit ist der Neubau ebenfalls: Während die Bestandsanlagen an bisheriger Wirkungsstätte in Neumarkt Sulzbürger/Ingolstädter Straße gemietet waren, setzt Conrad Fuchs wie in sämtlichen Bereichen der Firmenfamilie nun auf Eigentum. „Wir befinden uns in einer Wachstums-Phase, darum suchen wir ständig gute Leute – in der Produktion ebenso wie im Bereich Projektleiter und Bau-Ingenieure“, so Fuchs. Bisher sind rund 380 Mitarbeiter*innen bei FUCHS Europoles beschäftigt.

Dr. Bruno Jacobfeuerborn (CEO DFMG Deutsche Funkturm – Telekom-Gruppe) gab in einer launigen Rede zu verstehen, dass seine Gesellschaft auch in Zukunft vorhabe, kräftig Mobilfunkmasten von FUCHS Europoles abzunehmen.

Finanzminister Albert Füracker betonte die nationale Bedeutung von Wertschöpfung in Infrastruktur. Er unterstrich den Unternehmergeist der Familie Fuchs und die Wirtschaftskompetenz, die sich im Landkreis Neumarkt bündelt.

In die Grundstein-Kammer – in Form eines im Gelände platzierten Mast-Elements – legten die Ehrengäste symbolträchtige Gegenstände: Dr. Bruno Jacobfeuerborn (CEO DFMG), Phillipp Riederer von Paar (CEO ATC/Telxius (Telefonica)) und Peter Zehetner (Deutschlandchef Vantage Towers / Vodafone) versenkten gemeinsam mit Finanzminister Albert Füracker und Conrad Fuchs Zeitungen und Münzen. Daneben fanden aber auch ein Gasschieber und ein ausgedienter Wasserhahn ihre letzte Bestimmung im Grundstein. So stellt FUCHS Europoles symbolisch dar, dass der Wasser- und Energiebedarf der Zukunft regenerativ und über Recycling gedeckt wird.

Nachhaltige Zukunft bei FUCHS Europoles in Stichwörtern:

Die Holzhackschnitzel-Heizung (nachwachsender Rohstoff) sorgt für Prozess- und Gebäude-Wärme

Eine Kübelbahn transportiert an der Hallendecke den Beton dorthin, wo er gebraucht wird. Dienstreisen auf Dieselstaplern entfallen.

Die CO2-Ersparnis im Vergleich zum konventionellem Betrieb: ca. 600 Tonnen pro Jahr (entspricht etwa dem jährlichen Ausstoß von 230 VW Golf mit jeweils 20.000 gefahrenen Kilometern in zwölf Monaten).

Der Prozesswasserbedarf im Fertigteilwerk ist nicht unerheblich - etwa für das Betonmischen und die Reinigung der Anlagen. Wasseraufbereitung, eigener Brunnen und Regenwassernutzung schonen bei FUCHS Europoles ganz erheblich Ressourcen.

Eine 750 kW/p-Photovoltaikanlage erzeugt den kompletten Prozess-Strom.

Die Beton-Recyclinganlage gewinnt aus Reinigungsresten die wertvollen Rohstoffe Sand, Kies und Wasser zurück. Selbst der verbleibende, dünne Schlamm wird in der Kammerfilterpresse zum Sekundär-Baustoff.

Durch die intelligente Anordnung der Produktion spart Europoles künftig ein Drittel der benötigten Kräne sowie weitere Maschinen und Geräte ein.

Das Bürogebäude und ein Teil der Hallen erhalten Dach- und Fassadenbegrünung.